Was in Friedrichshafen nicht erzählt wird :
Die Abteilung „Ballonbau“ der Zeppelin-
Luftschiffbau G.m.b.H. ,
Werk Oranienburg
Bisher lässt sich noch nicht all
zu umfangreich über den Einsatz von KZ-Häftlingen bei der Ballonbauabteilung
des Luftschiffbau berichten.
Am 21.9.1942 bekam das Polizeirevier Oranienburg
Berliner Straße 20, von der Luftschiffbau Zeppelin G.m.b.H.
Berlin Tempelhof, Friedrich-Wilhelmstraße 52/54 ein Einschreiben mit
nachfolgender Text:
„Auf Veranlassung des Oberkommando
des Heeres WaJRü 2/VIII werden wir am 1. Oktober 1942
in Oranienburg am Rosenweg ein neues Zweigwerk für Instandsetzung und Neubau
von Fesselballonen in Betrieb nehmen. Das Zweigwerk umfasst 9 Arbeitsbaracken
von 42,5 x 12,5 m und 1 Ballonhalle von 60 x 20 m. Die Räume werden von dem SS
Wirtschafts-Verwaltungs-Hauptamt, Berlin-Lichterfelde-West, Unter den Eichen
127, errichtet und von uns gepachtet. Beschäftigt werden 300 Häftlinge aus dem
Konzentrationslager Oranienburg.“
Quelle : Stadtarchiv Oranienburg
Im Oktober 1942 wurde in der Aderluchstraße dieses
Zweigwerk der Luftschiffbau Zeppelin GmbH in Betrieb genommen. „Die Einweihung
erfolgte durch den Chefkonstrukteur und Technischen Direktor Ludwig Dürr.“
Quelle : Märkischer Zeitungsverlag
Oranienburger Generalanzeiger 20 Jun 2020
Am 9.12.1942 wurden Für die Ballonbauabteilung des
Luftschiffbau in Oranienburg 7 KZ-Häftlinge vom KZ
Dachau an das KZ Sachsenhausen überstellt. Es handelte sich dabei ausnahmslos
um „Häftlingsschneider“. Wie groß die Anzahl der KZ Häftling zu diesem Zeitpunkt
im Einsatz für den Luftschiffbau gewesen
ist, ist derzeit noch nicht bekannt. In einer Auflistung des Chef des SS-
Wirtschafts- Verwaltungshauptamt „Pohl“ zum Einsatz von KZ Häftlinge für die
Luftfahrtindustrie betrug der Stand der Eingesetzten Häftlinge beim der
Zeppelin Luftschiffbau GmbH am 21.2.1944 in der Ballonbauabteilung 221
Häftlinge.
Quelle : Archiv KZ Gedenkstätte
Dachau
Anders als bisher angenommen beschäftigte die
Zeppelin Luftschiffbau GmbH nicht erst ab Mitte 1943 KZ Häftlinge in der
Kriegsrüstung und das nicht nur für die V2 Raketenfertigung sondern im Konzern schon ab Ende 1942 und
möglicherweise auch früher.
Aus
Gründen des Datenschutzes ist das Dokument anonymisiert. Quelle : Archiv KZ
Gedenkstätte Dachau
Quelle : U.S. Holocaust Memorial
Museum, Washington, DC
KZ
Arbeitslager “Ballonbau” des Luftschiffbau Zeppelin in Oranienburg